Yogalehrerin oder Yogalehrer werden

Auf der Suche nach der passenden Yogalehrerausbildung

Ausbildung zur Yogalehrerin oder zum Yogalehrer
Du möchtest selbst eine Ausbildung zur Yogalehrerin oder zum Yogalehrer machen? Dann ist dieser Blog-Beitrag genau für dich.

Yogalehrerin oder Yogalehrer werden möchten mittlerweile immer mehr Menschen. Ich halte es prinzipiell für eine gute Idee! Eine Ausbildung zur Yogalehrerin oder zum Yogalehrer ist Persönlichkeitsentwicklung auf ganz vielen Ebenen, auch abseits vom Körper.

Nun muss man aber ehrlicherweise sagen, dass der Markt an Ausbildungen unglaublich groß ist und teilweise sehr überlaufen. Tatsächlich kann jeder und jede Ausbildungen anbieten und die Qualität ist oft sehr unterschiedlich.
Mir ging es am Anfang genauso so: Ich habe den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr gesehen.

In diesem Beitrag versuche ich aufzuklären und etwas Klarheit zu schaffen. Bitte beachte aber, dass es sich hierbei um meine ganz persönliche Meinung und Erfahrung handelt. Ich freue mich immer, wenn du in den Kommentaren deine persönliche Erfahrung oder deine Tipps mit uns allen teilst.


Ich habe eine Ausbildung unter den hohen Standards des BDYoga absolviert. Und ja es war sehr viel Arbeit. Viele Vorstellstunden, schriftliche Ausarbeitungen.

In Deutschland gibt es tatsächlich drei große „Organisationen“ unter deren Dach Ausbildungen angeboten werden:

Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland e.V. (BDYoga):
Vorteile:
Fokus auf Qualität und Standards in der Yogalehrerausbildung.
Strenge Zertifizierung und Ausbildungsnormen können die Qualität der Lehrer fördern.
Lokale Präsenz und Unterstützung für Yogalehrer in Deutschland.
Nachteile:
Möglicherweise begrenzte internationale Anerkennung außerhalb der EU.
Strikte Standards könnten flexiblere Lehrmethoden einschränken.
Mitgliedschafts- oder Zertifizierungsgebühren könnten teuer sein.

American Yoga Alliance (AYA):
Vorteile:
Internationale Anerkennung und weit verbreitete Akzeptanz.
Breites Netzwerk von Yogalehrern und -schulen weltweit.
Vielfältige Ressourcen für Yogalehrer und -schüler.
Nachteile:
Möglicherweise weniger strenge Standards für Zertifizierung und Ausbildung.
Die Größe der Organisation könnte zu einer weniger persönlichen Erfahrung führen.
Manche könnten die Kommerzialisierung des Yoga innerhalb dieser Organisation kritisieren.

Yoga Vidya:
Vorteile:
Betonung auf traditionellen Yoga-Praktiken und Spiritualität.
Breites Spektrum an Kursen, Retreats und Veranstaltungen.
Community-orientierter Ansatz mit Schwerpunkt auf ganzheitlichem Wohlbefinden.
Nachteile:
Fokus auf Spiritualität könnte manche Menschen abschrecken, die sich mehr auf Fitness oder körperliche Aspekte konzentrieren.
Begrenzte internationale Präsenz im Vergleich zu anderen Organisationen.
Möglicherweise weniger Zugang zu modernen Lehrmethoden oder wissenschaftlicher Forschung.

Wenn ich die Wahl hätte, würde ich immer versuchen eine Ausbildung zu finden, die nach den Standards des BDYoga zertifiziert ist. Am Ende ist es auch richtig und wichtig eine Organisation zu unterstützen, die in Deutschland ihre Wurzeln hat. Der BDYoga ist eng verbunden mit der Europäischen Yogaunion und die Ausbildungen sind europaweit anerkannt.
Die Qualitätsstandards sind im Vergleich zur Yoga Alliance deutlich höher. Ja ich weiß, nicht alle haben „Lust“ auf all diese Prüfungen und Regeln. Aber am Ende arbeiten wir mit Menschen und Yoga hat eine unglaubliche Wirkung, die man mit einer Kompaktausbildung lediglich erahnen kann.

Damit wären wir bereits beim nächsten Punkt:

Welchen zeitlichen Umfang sollte eine Yogalehrerausbildung haben?

Ich bin ganz klar der Meinung in ein paar Monaten wird niemand Yogalehrer oder Yogalehrerin.
Ich bin der Meinung eine solide Ausbildung sollte mindestens 2 Jahre dauern und sollte auch mindestens 200 Zeitstunden umfassen. Alles andere ist ein „Schnuppern“ aber meiner Meinung nach keine solide Basis um ganzheitlich zu unterrichten.
Die Menschen bringen immer mehr gesundheitliche und auch psychische Themen mit und wir als Yogalehrende müssen wissen, was welche Körperübungen, Atemübungen und auch Meidtationstechniken auslösen könne.

Bei der AYA gibt es folgende Ausbildungen:
200 h Yoga Teacher Training
300 h Aufbau-Ausbildung nach abgeschlossenem 200 h Teacher Training.
Bei der AYA würde ich darauf achten, dass die Ausbilderin oder der Ausbilder oder eben die Ausbildungsschule mindestens die Voraussetzungen ERY-T 500 erfüllt. https://www.yogaalliance.org/Credentialing/For_Teachers/E-RYT_500

Beim BDYoga gibt es folgende Ausbildungen:
Yogalehrerin Basic BDY, mindestens 2 Jahre und 655 h Unterrichtseinheiten, bis 2,5 Jahre
Yogalehrerin BDY/ EYU (europaweit anerkannt), 4 bis 4,5 Jahre, 955 Unterrichtseinheiten

Der BDYoga schreibt auch vor, dass die Ausbildung in Präsenz zu erfolgen hat. Das finde ich ist ein großer Unterschied zur AYA, hier kann man komplett online Yogalehrerin oder Yogalehrer werden. Kann ich nicht für gut halten.

Auf der Seite des BDYoga kannst du auch nachlesen, welche Qualitätsstandards die Ausbildungen erfüllen müssen: https://www.yoga.de/yoga-lehrausbildungen/ausbildungsseite/

Auf Yoga Vidya möchte ich hier nicht im Detail eingehen, da es eine Organisation ist, die ich nicht unterstütze.

Wenn du nun meine Tipps in deiner Auswahl berücksichtigst:
Eine BDYoga Ausbildungsschule oder eine Ausbildung bei einem Ausbilder/ Ausbilderin oder Ausbildungsschule ERY-T 500 wird die Auswahl schon deutlich kleiner, dafür steigt die Qualität der Ausbildung.

Auf was solltest du noch achten, bei der Auswahl einer geeigneten Yogalehrerausbildung?
Bitte beachte, dass diese Tippe lediglich auf meiner persönlichen Erfahrung basieren und ich hier wertvolle Tipps aus meiner Ausbildung teile.

  • Die Dozenten und Dozentinnen, die unterrichten sollten selbst eine sehr gute Ausbildung genossen haben.
  • Es sollten verschiedene Dozenten und Dozentinnen unterrichten, um Qualität und Expertenwissen zu vermitteln
  • Es sollte eine gewisse Zeit zwischen den einzelnen Ausbildungsmodulen liegen, um das Wissen selbst zu erfahren. Yoga Wissen ist am Ende Erfahrungswissen.
  • Die Ausbildung sollte ein Curriculum haben, welches dazu befähigt seine Kurse bei der ZPP (Zentralen Prüfstelle Prävention) zertifizieren zu lassen. Damit kannst du sicherstellen, dass die Ausbildung alle relevanten Inhalte enthält, die du für ein gesundes Unterrichten benötigst.
  • Anatomie Wissen sollte auf jeden Fall gelehrt werden. Es gibt immer mehr Personen, die Herausforderungen mitbringen.

Was kostet eine Yogalehrerausbildung?

Hier gibt es keine fixe Zahl, die ich nennen kann. Meine Ausbildung hat inklusive Fahrt-und Reisekosten etwa 15.000 € gekostet. Meine Ausbildung hat 4,5 Jahre gedauert und folgte den Richtlinien des BDYoga/ EYU.
Eine 200 Stunden Ausbildung kannst du oft schon für 2.000 € absolvieren, teilweise auch komplett online. Das wäre allerdings nichts, was ich empfehlen würde.
Eine solide, 2-jährige Ausbildung kostet zwischen 5.000 und 6.000 €.
Hier musst du allerdings beachten, dass es meist nur der Anfang ist und du dich auch nach der Ausbildung weiterbildest. Im BDYoga verpflichten wir uns zum lebenslangen Lernen.

Das waren jetzt sicherlich viele Informationen. Vielleicht konnte ich dich ein Stück weit unterstützen, den Wald mit all den Bäumen wieder klar zu sehen.

Ich möchte an dieser Stelle auch noch eine Ausbildungsschule empfehlen, die ich persönlich kenne und von Herzen empfehlen kann:

Yogaschule Straubing
Auch Healing Wisdom bietet gute Ausbildungen an.
Wenn du lieber erst einmal mit einer 200h Ausbildung starten möchtest, denke ich sind: Yoga Nora und Wanda Badwal eine gute Wahl. Das würde ich dann aber wirklich als Grundstein sehen.

Ich mag auch die Arbeit von Christina Lobe sehr gerne.

Für Weiterbildungen ist mein klarer Tipp Elisa Leykauf von Körpergefühl.

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