Tanja Angele Yoga

Die Yamas – Asteya

Die Yamas im Alltag und in der Yogapraxis: Asteya

Asteya wird übersetzt mit „nicht stehlen“ oder auch Begierdelosigkeit. Ein Satz von Patanjali | Yoga Sutra 2.37, welchen ich sehr passend finde: „Wenn ein Mensch nichts begehrt, das in Besitz von anderen ist, werden andere Menschen alles mit ihm teilen wollen, wie kostbar es auch sein mag.“

Das dritte „Gebot“ befasst sich mit dem Thema Verlangen, Steya bedeutet das brennende Verlangen, etwas zu besitzen, ganz egal ob es sich hierbei um ein neues Smartphone oder ein eigenes Haus handelt.

In den Yogaschriften steht geschrieben, dass wir unseren Besitz minimieren sollen, um uns selbst so näher zu kommen und harmonischer mit unseren Mitmenschen zu leben.

Schon Patanjali sagte, dass Begierde zu Gefühlen wie Verlustangst, Misstrauen und Neid führen kann. Was könnte ein guter Ansatz dagegen sein? Mache dir bewusst, was du bereits alles hast in deinem Leben. Etabliere eine Dankbarkeitspraxis, du kannst zum Beispiel auf einem Blatt Papier Sätze formulieren:

  • Ich bin dankbar für….
  • Du kannst den Satz „Ich bin dankbar für alles was ich bin und habe“ in deine Meditation integrieren.
  • Ich habe mehr als genug.
  • Vielleicht gelingt es dir auch, dankbar zu sein in ganz gewöhnlichen Alltagssituationen. Wenn du eine warme Mahlzeit vor dir stehen hast, wenn du im Winter in eine warme Wohnung kommen darfst, wenn du gesunde Kinder hast (auch wenn sie manchmal anstrengend sind) – versuche diese Dankbarkeit in deinen Alltag zu integrieren.
  • Tipp: es gibt in den Buchhandlungen kleine Dankbarkeitstagebücher. Eine schöne Idee.

Aber nun noch einmal zurück zu Asteya. Asteya – also eigentlich Steya entsteht oft aus dem Mangel. Aus Gedanken wie: alle anderen sind glücklicher, alle anderen haben mehr. Dabei vergisst man ganz schnell, was man selbst hat und die Dankbarkeit rückt in weite Ferne.

Was kann jetzt ganz konkret alles Asteya sein?

  • Natürlich sollst du niemanden bestehlen
  • Auch nicht Gedanken oder Zitate ohne den Auto zu nennen
  • KONSUM: ein großes Thema. Kaufe nur so viel Lebensmittel, Kleidung, wie du wirklich brauchst. „Bestehle“ nicht die Ressourcen unserer Erde.
  • Sei kein „Energieräuber“ – du kennst sie sicher auch die Menschen, die immer nur haben wollen und nicht bereit sind zu geben.
  • Etabliere ein „Wir“ Bewusstsein mit einem gesunden Ego-Bewusstsein. Ich nenne hier gerne das Beispiel mit dem freistehenden Einfamilienhaus. Brauchst du das wirklich? Oder würde dir eine Wohnung oder ein Reihenhaus vielleicht auch reichen? Immer dann, wenn du mehr möchtest, müssen andere darunter leiden. Denke mal darüber nach. Was brauchst du wirklich?

Im positiven Sinne bedeutet Asteya zu geben, zu teilen und sich mit anderen darüber zu freuen!

Oh noch ein Diebstahl den ich besonders dreist finde, das zu spät kommen! Du lässt eine andere Person/ andere Personen warten. Du stiehlst anderen Menschen Lebenszeit! Ich beginne meine Yogastunden immer pünktlich. Auch das ist für mich das Leben von Asteya! Ich stehle deine Zeit nicht. So höre ich auch immer pünktlich auf. Hast du es schon einmal aus dieser Perspektive betrachtet?

Es sind Großzügigkeit, Achtsamkeit und Mitgefühl, was wir in unserer Gesellschaft brauchen. Dann machen wir uns frei von diesem ständig höher, weiter, mehr! Von diesem haben wollen & verlangen.

Und wenn du als das in dein Leben integrierst bist du viel reicher als du denkst! (auch wenn du kein Haus mit Garten und Doppelgarage hast)

In diesem Sinne sei bitte dankbar! Es macht so unglaublich viel Sinn. Und es macht glücklich und zufrieden.

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